Wenn Medikamente töten: Collies und Co besonders gefährdet

Wenn Medikamente töten: Collies und Co besonders gefährdet

Collies müssen zukünftig nicht mehr daran sterben, dass sie eine Unverträglichkeit gegen Arzneimittel entwickeln. In Kooperation mit ihrer Gesellschafterin, der Justus-Liebig-Universität Gießen, ist die Patentverwertungsagentur der drei mittelhessischen Hochschulen, die Trans-Mit GmbH, zukünftig berechtigt, einen genetischen Test zu vertreiben.

Bei den Hunderassen Collie, Australian Shepherd, Shetland Sheepdog, Weißer Schäferhund, Bobtail, Wäller und Border-Collie ist der MDR1-Gendefekt weit verbreitet. Dieser führt zu einem vermehrten Übertritt von Arzneistoffen in das Gehirn. Bei der Verabreichung des Mittels gegen Parasiten “Ivermectin” und verschiedener anderer Arzneimittel kann es so zu schweren neurologischen Störungen kommen.

Desorientiertheit, Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Zittern, Benommenheit, Erbrechen und vermehrtem Speichelfluss sind die Anzeichen einer Arzneimittelvergiftung. Höhere Dosen des Arzneistoffs Ivermectin können auch zum Koma sogar zum Tod von Hunden mit MDR1-Gendefekt führen.Trans-Mit bietet Test zur Diagnose bei Hunden zur Unverträglichkeit von Medikamenten an.

Um die Arzneistoff-Überempfindlichkeit von Hunden mit MDR1-Gendefekt sicher und einfach diagnostizieren zu lassen, können sich Tierärzte, Züchter und Hundebesitzer vor der Verabreichung der entsprechenden Medikamente nun an das Institut für Pharmakologie und Toxikologie im Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen wenden. Auftragsformulare für die Tests sind unter www.uni-giessen.de/mdr1defekt abrufbar.