Kangal: Großer, kräftiger Herdenschutzhund – für erfahrene Hundehalter

Kangal: Großer, kräftiger Herdenschutzhund – für erfahrene Hundehalter

Der Kangal gehört zur Familie der Anatolischen Hirtenhunde und ist eine vom FCI anerkannte Hunderasse aus der Türkei. Seine imposante Erscheinung kann man in letzter Zeit immer häufiger auch in unseren Regionen bewundern. Immerhin erreicht der Kangal eine Risthöhe (Schulter) der Rüden von bis zu 85 cm und ein Gewicht von 44 bis 64 kg.

Der Kangal ist ein Hund mit graubrauner oder cremefarbener Fellfarbe. Oft besitzt er einen weißen Brustfleck und weiße Pfoten. Typisch für ihn ist seine dunkle Maske. Der Kangal hat eine kraftvolle Gestalt, ist gut bemuskelt, jedoch nicht fett. Das Fell ist kurz bis halblang, dicht mit dicker Unterwolle. Aufgrund von klimatischen Bedingungen sind große Unterschiede der Haarlänge beim Kangal möglich. An Hals und Schulter ist das Fell meist etwas länger und dicker

Vermutlich bereits vor tausend Jahren wurde der Kangal von turkmenischen Nomaden nach Anatolien gebracht. Kangale wurden vorwiegend von Sultanen gehalten und gehören auch heute noch vorwiegend zur gehobenen Gesellschaftsschicht. Seiner ursprünglichen Betimmung folgend ist er ein Schutzhund. Hat er „seine Aufgabe“ ist er ausgeglichen, mutig aber misstrauisch gegenüber Fremden und sehr wachsam. Im Normalfall strahlt er in seinen Bewegungen und seinem Verhalten Ruhe aus, was sich aber je nach Anlass sehr schnell ändern kann. Trotz seiner massigen Gestalt ist der Kangal dann ausgesprochen wendig und schnell.

Ein Kangal benötigt einen festen Familienanschluss und bindet sich sehr eng an „seine“ Familie. Unbekanntem gegenüber verhält er sich eher distanziert. Als Herdenschutzhund agiert er meist sehr selbständig, entwickelt einen gewissen Eigensinn und neigt zur Dominanz. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es umso wichtiger, ihn konsequent und vor allem früh zu erziehen, damit unerwünschte Eigenschaften und Verhaltensweisen sich nicht entwickeln können.

Der Kangal gehört in Deutschland in einigen Bundesländern zu den Listenhunden. In Hamburg und in Hessen wird der Kangal als gefährlich eingestuft. In Hamburg kann er durch einen Wesenstest von den Regelungen der Rasseliste befreit werden. Die Hessische Verordnung führt eine Rasse Kangal zusammen mit 9 weiteren Rassen auf, deren Gefährlichkeit bis zum Beweis des Gegenteils amtlich vermutet wird. Der Import nach Deutschland ist nicht verboten. Da sich an diesen Regelungen ständig etwas ändern kann, sollte man sich aktuelle Informationen einholen.