1. Zecken muss man mit einer Rechtsdrehung herausziehen oder war es genau anders herum?
Kommt dir das bekannt vor? Dieser Tipp hält sich hartnäckig und stimmt nur zu einem geringen Teil. Eine Zecke bohrt sich mit ihrem Saugrüssel auf geradem Weg und ohne Gewinde in die Haut und saugt sich mit Blut voll. Aber beim Entfernen kann eine leichte Drehung – egal ob rechts oder links herum – helfen die Beißwerkzeuge der Zecke zu lockern. Eine Zeckenzange kann sehr hilfreich sein: Die Zange funktioniert wie eine Pinzette, aber sie hat keine scharfen Kanten, die den Parasiten verletzen könnten. Eine Verletzung der Zecke ist unbedingt zu vermeiden. Unter Stress und im Todeskampf sondert die Zecke vermehrt ihren Speichel in die Bisswunde ab und erhöht damit die Gefahr einer Übertragung von Krankheiten. Die Zange wird möglichst dicht hinter dem Kopf der Zecke an der Hautoberfläche angesetzt und die Zecke dann gezogen. Eine ruhige Hand mit schlanken Fingern schafft es übrigens auch, eine Zecke zu ziehen.
2. Zecken fallen von Bäumen.
Nein, das tun sie nicht. Warum sollten ausgehungerte Zecken auch erst auf einen Baum klettern, um sich dann ohne hundertprozentige Trefferquote auf ihr Opfer fallen zu lassen? Bequemer und den Tatsachen entsprechend sitzt die Zecke an Grashalmen und niedrigen Ästen von Sträuchern und Büschen. Dort lauert die Zecke und sondiert mit einem speziellen Wahrnehmungssinn in ihren Vorderbeinen Duftstoffe in ihrer Umgebung, die ihr signalisieren, dass ein “Wirt” naht. Streift der Wirt im Vorübergehen die Zecke, krallt sie sich blitzschnell fest. Schon Bruchteile von Sekunden dauernden Berührung von z.B. einem Hundehaar lösen diesen Reflex aus. Menschen schützen sich gegen Zacken am besten mit geeigneter Kleidung. Für unsere Vierbeiner gibt es eine ständig wachsende Auswahl an Mitteln, die vorbeugend verabreicht werden.Zecken soll man mit Öl beträufeln, damit sie stirbt.
3. Eine Zecke, die in der Haut steckt, soll man mit Öl beträufeln, damit sie stirbt.
Es ist richtig, dass Öl die Zecke erstickt und damit tötet. Während die Zecke aber erstickt, gibt sie im Todeskampf ungehindert und vermehrt ihren Speichel in die Bisswunde ab und schafft damit das, was man eigentlich vermeiden wollte: Die Zecke “arbeitet” auf Hochtouren und wehrt sich gegen den Erstickungstod. Schon bei jedem normalen Saugvorgang filtert die Zecke die für sie nahrhaften festen Bestandteile des Blutes heraus um das Blut ihres Wirtes verdauen zu können und gibt überschüssige Flüssigkeit wieder über ihren Stechapparat an den Wirt zurück. Hierbei können Erreger übertragen werden, die sich im Darm der Zecke befinden, wie zum Beispiel die Borrelien. Solange die Zecke am Körper ihres Wirtes saugt, so lange läuft auch dieser Austausch von Flüssigkeiten.Zecken fallen von Bäumen.