Mit bloßem Auge kaum zu erkennen, aber Grasmilben, auch Erntemilben, Herbstmilben und Grasläuse genannt, lieben das schöne Wetter genauso, wie wir es tun, und so kommt es in der freien Natur zu Treffen der unangenehmen Art: Die kleinen, nur etwa 0,4 mm langen Parasiten mit gelblich-orangen Körper stechen zu, weil sie sich ein paar Tage von den Gewebsflüssigkeiten und Lymphen warmblütiger Geschöpfe ernähren. Neben dem Menschen befallen die Verwandten der Zecken auch Hunde, Katzen und Kaninchen. Normalerweise leben die Grasmilben im Boden und sind in diesem Entwicklungsstadium für uns kaum von Bedeutung.
Im Juni aber legen sie ihre Eier ab, aus denen bis zum Spätsommer die Larven heranwachsen, die sich Warmblüter als Wirte aussuchen um sich weiter zu entwickeln. Überall dort, wo die Haut besonders dünn und am besten noch ein wenig feucht ist, bevorzugt in Hautfalten mit feuchten Klima und bei Tieren an den Stellen, wo wenig oder gar kein Fell die Haut schützt ( z.B. am Bauch und an den Ohren und in den Ellenbogenbeugen), nisten sich die Parasiten für drei bis fünf Tage ein und fallen ab, wenn sie satt sind. Wer also bei sommerwarmer Witterung durch die Wiesen streift und sich zum Picknick oder Sonnenbad ins Gras setzt, bietet den Spinnentieren eine willkommene Angriffsfläche.
Woran erkennt man den Befall von Grasmilben? Wenn der Vierbeiner sich nach dem Aufenthalt im Freien plötzlich ständig kratzt, sollte man seine Haut genauer ansehen, ob Hautausschläge zu entdecken sind. Die Larven stechen häufig mehrmals an der gleichen Stelle zu. Neben Flöhen können auch Grasmilben die Ursache für den Juckreiz sein. Kühlung der betroffenen Hautpartien kann den Juckreiz mindern. Sind durch die Stiche und das Kratzen Quaddeln entstanden, und gibt es Hinweise auf Entzündungen, ist der Besuch beim Tierarzt oder der Tierärztin angeraten. Gegen Grasmilben gibt es keine speziellen Mittel, aber es kursieren einige Tipps für Essenzen und Öle, die mit ihrem intensiven Geruch die Grasmilben abschrecken sollen. Ab etwa Oktober ist man vor Grasmilben sicher… bis zum nächsten Sommer.