Er ist vor allem groß, hat zwei treue Augen, vier kräftige Pfoten und ist der beliebteste Gast im Seniorenheim. “Loisl” ist ein Berner Sennenhund und besucht zusammen mit seinem Frauchen, der Ergotherapeutin Christine K.-W. einmal pro Woche das Gruppen-Gedächtnistraining. Loisl wird dann als Co-Therapeut aktiv.
Seine Aufgabe besteht darin, das soziale Miteinander zu fördern. Und das gelingt dem sanften Riesen, der vor allem eins beherrscht: das Zuhören, im Nu. Einige der Senioren haben Loisl so ins Herz geschlossen, dass es längst nicht mehr bei diesem einen wöchentlichen Treffen bleibt. Zur Belohnung warten Mettwurstschnittchen und gekochte Eier auf den Gast auf vier Pfoten.
Schwanzwedelnd begrüßt er eine Seniorin und nimmt erwartungsvoll Platz vor ihrem Stuhl. Er kennt sie von vielen Besuchen und beide sind sich offensichtlich sehr wohlgesonnen. Schnell sind die Häppchen verschlungen. Die alte Frau ist eine Hundefreundin. Früher hatte sie auch immer Hunde um sich herum. Loisl ruft Erinnerungen wach und regt zum Erzählen an.
Loisl versieht seinen Beruf als Therapiehund nun schon zwei Jahre. Und weil Tiere am Arbeitsplatz das Betriebsklima wärmer machen und es mit ihnen außerdem immer etwas zu lachen gibt, sind inzwischen auch Katzen ins Seniorenheim eingezogen, um die sich die Bewohner kümmern. Im Freien gibt es sogar einen Streichelzoo mit Ziegen. Die Vierbeiner fungieren ganz besonders bei Demenzkranken als Türöffner zur Welt.