Rumänischen Hunderassen begegnet man nur selten, da es bis heute lediglich zwei anerkannte Rassen gibt. Eine davon ist der Mioritic. Ein Leben als Haus- und Familienhund, wie wir es gewohnt sind, führt der reinrassige Mioritic allerdings nicht. Seine Aufgabe ist es, zuverlässig bei Schafherden zu bleiben und sie vor den in Rumänien wild lebenden Wölfen zu schützen. Wie alle Hütehunde benötigt der Mioritic ein Umfeld und dazugehörige Aufgaben, um ihn seiner Natur entsprechend zu halten.
Mioritic ist Rumänisch und bedeutet auf Deutsch so viel wie “kleines Schaf”. Früher wurde diese Hunderasse auch unter dem Namen Mocano geführt. Sein jetziger Name kennzeichnet gut sein typisches Aussehen. Der Mioritic hat am ganzen Körper wuscheliges Fell. Auch seine Gesichtspartie verschwindet unter fein gekräuseltem längeren Fell, aus dem bersteinfarbene Augen aufmersam hervorlugen. Sein Kinn ziert außerdem ein ebenfalls wuscheliges Bärtchen. Die Grundfarbe des Fells ist weiß. Es kommen jedoch auch Farbnuancen von gelblich, bräunlich bis hellgrau vor, teilweise mit andersfarbigen Abzeichen.
Auch wenn ein Mioritic das Aussehen eines wuscheligen Schafes hat und mit einer Größe von bis 60 bis 65 cm nicht zu den ganz großen Hunden gehört, darf man ihn nicht unterschätzen. Er wurde seit jeher gezüchtet, um Schafherden vor Wölfen zu beschützen. Dazu muss ein guter Wachhund in der Lage sein, recht selbstständig zu agieren. Er darf sich nicht von der Herde entfernen und muss sich dem Wolf mutig entgegenstellen, ohne sich dem Rudel selbst auszuliefern. Diese Eigenständigkeit ist ein wesentlicher Charakterzug des Mioritic. Er ist generell nicht als Haushund geeignet, weil er noch viel von seinem ursprünglichen Wesen hat. Auch Mischlinge, die auf die rumänischen Hirtenhunde zurückgehen, neigen zu unbändigem Freiheitsdrang und Eigensinn.