Der Landseer wird in Deutschland inzwischen selten als Haushund gehalten. Aufgrund seiner Größe benötigt dieser sanftmütige Familienhund ein Haus mit eingezäuntem und gesichertem Garten. Wichtig ist auch, dass er sich frei bewegen kann und überall Zutritt hat. Der enge Kontakt zur Familie ist Grundlage für seine fast unerschöpflicher Geduld und Gutmütigkeit.
Der Landseer ist eine imposante Erscheinung. Immerhin erreicht ein ausgewachsener Rüde dieser sehr alten Rasse eine Wideristhöhe von bis zu 80 cm, auch die Hündinnen sind mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 70 cm nur unwesentlich kleiner. Sein Ursprung liegt in seiner Bedeutung als Schiffshund. Als Lastenhund war er im 18. Jahrhundert für die Seeleute unverzichtbar. Er half dabei Traglasten zu befördern oder Netze an Land zu ziehen. Man nimmt an, dass Baskische Walfänger, die als Erste im nördlichen Teil Neufundlands überwinterten, ihre großen Schiffshunde mitbrachten und sie an Land während der Winterpause weitgehend sich selbst überließen.
Seine Wasserleidenschaft liegt dem Landseer im Blut. Er ist ein ausdauernder und guter Schwimmer und wird gern für die Wasserrettung eingesetzt, bei der ihm seine Größe und Kraft auch in großen und unruhigen Gewässern sehr zugute kommt. Der Landseer gilt als wacher, aktiver und temperamentvoller Hund. Er hat einen natürlichen Wach- und Schutztrieb, ist menschenbezogen und nicht für die Zwingerhaltung geeignet. Er neigt nicht zum Wildern und ist trotz des Schutztriebes friedlich und sanft. Mit seiner fast sprichwörtlichen Engelsgeduld und Menschenbezogenheit findet der Landseer in letzter Zeit auch als Therapiehund Verwendung. Außerdem ist er sehr kinderlieb und ein absoluter Familienhund. Landseer verfügen über eine robuste Gesundheit und werden nicht selten 10 bis 12 Jahre alt.
Landseer sind auch für den Laien gut von anderen großen und schweren Hunden zu unterscheiden. Typisch für den Landseer sind seine Fellfarben: Weiß mit schwarzen Platten, die auf dem Rumpf und der Kruppenpartie verteilt sind. Der Kopf ist schwarz mit einer nicht zu breiten symmetrischen weißen Blesse und einer weißen Schnauze. Die Läufe, die Brust, der Hals, die Rute und der Bauch müssen laut Rassestandard weiß sein. Im Vergleich zum Neufundländer, der auf ähnliche Wurzeln zurückgeht, ist der Kopf des Landseers ist nicht so massig, die Schnauze etwas länger und nicht so stumpf. Insgesamt ist er etwas größer aber leichter als der Neufundländer. Trotz seiner sehr kräftigen Gestalt hat der Landseer eine freundliche Ausstrahlung.