Toxocara canis ist ein Spulwurm, der Hunde befällt und sich auf Menschen übertragen kann. Bisher ging man davon aus, dass nur über den Kot und kontaminiertes Erdreich eine Infektion mit Spulwürmern möglich wäre. Zwei britische Tierärzte fanden jedoch bei jedem vierten von insgesamt 60 untersuchten Haushunden Eier des Toxacara canis im Fell. Somit ist eine Gefahr der Übertragung von Eiern des Spulwurmes allein durchs Streicheln eines infizierten Tieres gegeben.
Schon als Kind lernt man, dass nach dem Streicheln von z.B. freilaufenden Katzen die Hände gewaschen werden sollen, um eine mögliche Infektion mit Krankheiten zu vermeiden. Bei dem eigenen Haustier werden solche Vorsichtsmaßnahmen aber meistens außer Acht gelassen. Hellhörig macht nun eine Untersuchung in Großbritannien, bei der entdeckt wurde, dass die Infektion mit Spulwürmern auch durch bloßes Streicheln des Tieres auf den Menschen übertragbar ist. Ganz besonders groß ist die Gefahr bei Jungtieren, weil sie erfahrungsgemäß häufiger unter Würmern leiden.
Streicheln, Spielen und Knuddeln ist wohl die natürlichste Reaktion auf die Begegnung mit Welpen und jungen Hunden und daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Allerdings liegt bei den Hundehaltern die Verantwortung, dass dieses Vergnügen für Mensch und Tier gefahrlos bleibt. Eine gründliche Fellpflege zusätzlich zur regelmäßigen Entwurmung ist ein unbedingtes Muss. Der Nachwuchs kann schon bei der Geburt infiziert sein, wenn das Muttertier unter dem Spulwurm leidet. Die Plazenta stellt keine Barriere für diese Infektion dar.
Gelangen Eier des Spulwurms in den menschlichen Körper, kann sich der Wurm bis zum Larvenstadium entwickeln. Bei betroffenen Patienten kommt es dann zu Fieber, Magenschmerzen und asthmatischen Beschwerden. Da sich die infektiösen Eier oft in großer Zahl im Fell eines Hundes mit Spulwurmbefall befinden, finden sie über den einfachen Hautkontakt schnell den Weg in den Körper des Menschen durch Verschlucken. Das geschieht unwillkürlich, wenn man sich nicht nach jedem Streicheln sofort die Hände reinigt. Ganz besonders Kinder gehören zu den am meisten gefährdeten Personengruppen. Die Gefahr kann deutlich verringert werden, wenn man junge Hunde alle zwei Wochen entwurmt, bei der Fellpflege Sorgfalt walten lässt und Kinder dazu anhält, sich nach dem Streicheln die Hände zu waschen.