Einem Ehepaar, das seine beiden Shih-Tzu-Hunde in die Garage gesperrt und anschließend in den Urlaub gefahren war, wird nun in Ehingen der Prozess gemacht. Nachbarn des Ehepaars hatten am Morgen des 9. August 2006 die Polizei alarmiert, weil aus der Garage der Eheleute anhaltendes jammervolles Winseln und Jaulen zu hören gewesen sei.
Zusammen mit einem Vertreter des Ordnungsamts brachen zwei Polizeibeamte die Tür der Garage auf und fanden zwei Shih-Tzu-Hunde vor. Der kleinere, ungefähr vier Jahre alt, war gut ernährt, aber kotverschmiert. Der größere Hund wurde in einer Plastikwanne liegend vorgefunden. Zunächst wurde vermutet, dass er tot ist. Die Garage war völlig verdreckt.
Für den größeren Hund kam jede Hilfe zu spät. Der herbeigerufene Tierarzt schläferte ihn ein. Sein Zustand ließ keine andere Wahl. Der Hund war gelähmt, mit eitrigen Wunden übersät und hatte nur noch ein Auge. Nach Aussage der Eheleute sei er schon länger mit Tabletten und Spritzen behandelt worden. Dass er abgemagert gewesen sei, habe mit seinem hohen Alter von 15 Jahren zu tun gehabt. Das Auge habe ein Tierarzt herausoperiert.
Die Ehefrau, die betonte, dass sie die alleinige Halterin der Hunde sei, gab zu Protokoll, sie habe, wenn sie für einige Tage fortgefahren sei, eine in Riedlingen wohnende Bekannte beauftragt, nach den Hunden zu schauen – bei der fraglichen Reise aber nicht. Für den Richter steht außer Zweifel, dass beide Eheleute sich wegen Tierquälerei verantworten müssen. Der Urteilsspruch steht noch aus.