Immer wieder spielen sich zu Beginn der Ferien Dramen ab, die nicht immer so glimpflich verlaufen, wie bei dem ersten ausgesetzten Hund dieser Sommerferien in NRW. Eine etwa sechs Jahre alte, schwarze Mischlingshündin war am Wochenende vor den Sommerferien das erste “Urlaubsopfer”. Eine Frau aus Nettersheim hatte das Tier in der Nähe der Autobahnanschlussstelle Wißkirchen gefunden.
Am gleichen Tag brachte ein Mann aus Zülpich einen weiblichen Labradormix im Alter von etwa sieben Monaten ins Mechernicher Tierheim. Er hatte den Welpen in der Nähe des Hochwildschutzparks in Kommern-Süd aufgegriffen. Beide Tiere waren mit Stricken an Bäume angebunden worden. Für Tierheimleiter Reiner Bauer ist diese Aussetzungsmethode ein sichereres Indiz für das Motiv der Hundehalter.
Er vermutet, dass die beiden Mischlinge bei den Urlaubsvorbereitungen lästig geworden sind. Das Anbinden mit dem Strick gehört zu den gängigen Arten, sich seines Haustieres zu Beginn der Urlaubsreise zu entledigen. Laut Bauer nehmen aber etliche Hundebesitzer längere Anreisen in Kauf, um sich ihrer lästigen Vierbeiner zu entledigen. So kommt es dann z.B. dazu, dass ein in Bad Münstereifel aufgegriffener Jack Russel laut Chip eigentlich im Hannoveraner Raum zu Hause ist.
Gründliche Recherchen sind dann nötig, herauszufinden, wie das Tier nach Bad Münstereifel gelangt ist. Die meisten Hunde, die im Tierheim landen, würden freilaufend aufgegriffen, “nachdem sie einfach vor die Tür gesetzt wurden”. Häufig reden sich die ermittelten und zur Rede gestellten Hundehalter dann damit heraus, dass der Hund entlaufen sei. Beim urlaubstypischen Anbinden an einen Baum funktioniert diese Ausrede natürlich nicht. An dieser Stelle wies der Tieramtsleiter ausdrücklich noch einmal daraufhin, dass das Aussetzen von Tieren eine Straftat ist und für den Besitzer höchst unangenehmen Folgen hat.