Die Polizei sammelte Geruchsproben von G8-Gegnern, um die Brandanschläge auf Autos in Hamburg aufzuklären. Die Methode, Verdächtige per Geruchsproben dingfest zu machen, stammt aus dem reichhaltigen Schatz an Bürgerüberwachung in der ehemaligen DDR. Odrologische Spurensicherung heißt das Verfahren, bei dem ein Metallröhrchen und die feine Nase von ausgebildeten Schnüffelhunden die Hauptrollen spielen.
Einer der Betroffenen ist Dr. Fritz Storim (68). Die Polizei verdächtigt ihn, an den Planungen von Brandanschlägen auf Autos beteiligt gewesen zu sein. Der Physiker und mindestens ein weiterer Beschuldigter mussten zur Duftprobe antreten. Der Verdächtige muss dabei ein etwa 25 Zentimeter langes Metallröhrchen drücken. So legen sich kleinste Körperteilchen auf den Stab, hauptsächlich Hautschuppen. Bei der Zersetzung durch Bakterien entstehen Gase, die Hunde erschnuppern können.
Wenn vier Schnüffelnasen der vierbeinigen Polizeihelfer bei dem Stäbchen und dem Beweismittel, z.B. einem Kleidungsstück den gleichen Geruch feststellen, gilt dies als Treffer. Bisher werden Verdächtige nur in NRW zur Duftprobe gebeten, meist wegen Graffiti-Straftaten. Da die Schnüffelhunde aus NRW schon über Erfahrung verfügen, wurden einige von ihnen nach Hamburg versetzt, um dort zu schnüffeln.