Der Ursprung vieler jüngerer Katzenrassen liegt in der Vorliebe für ein bestimmtes Aussehen einer Katze. Auch bei der Ragdoll haben die Ähnlichkeit mit der Angorakatze und der heiligen Birma den Ausschlag für das Zuchtinteresse dieser recht jungen Katzenrasse gegeben. Ragdolls gibt es erst seit etwa 40 Jahren. Wer eine Vorliebe für große kräftige Halblanghaarkatzen mit sanftem Gemüt hegt, sollte unbedingt eine Ragdoll-Katze kennenlernen.
Der Name der Ragdoll-Katze ist erklärungsbedürftig; denn übersetzt heißt ragdoll Stoffpuppe oder Lumpenpuppe. Die Erklärung für diesen ausgefallenen Namen gibt eine für die Ragdoll-Katze typische Verhaltensweise: Hebt man sie vom Boden auf, lässt sie sich völlig entspannt wie eine Stoffpuppe hängen. Diese Charaktereigenart, die gut zu der ruhigen und sanften Art dieser großen, kräftigen Katze passt, mag auch ein sehr wichtiger Grund für die Zucht gewesen sein.
Auf jeden Fall betören Ragdolls ihre Besitzer sowohl durch ihr Aussehen als auch durch ihr angenehmes Wesen. Die Ragdoll-Katze ist im Gegensatz zu vielen ihrer Artgenossen ein Wesen, das sich sehr dicht an ihre Familie anschließt. Sie interessiert sich für alles, was um sie herum geschieht und erinnert in ihrer Anpassungsfähigkeit oft an einen Hund. Ohne aufdringlich zu sein, begleitet sie ihre Menschen auf Schritt und Tritt, auf leisen Pfoten, hochaufmerksam und lernfreudig.
Schon aus diesem Grund sollte eine Ragdoll-Katze als festes Familienmitglied nicht lang allein gelassen werden. Wie alle Katzen sind die Ragdolls sehr soziale Wesen, die Gesellschaft brauchen, um sich wohl zu fühlen. Wer aus privaten Gründen gezwungen ist, seine Katze mehrere Stunden am Tag allein zu lassen, sollte sich gleich zwei Stubentiger zulegen. Ragdolls vertragen sich auf Grund ihrer besonders gutmütigen und ruhigen Art mit allen anderen Katzen und auch oft gut mit katzengewohnten Hunden.
Ragdoll-Katzen können problemlos als Wohnungskatzen gehalten werden, wenn sie die Möglichkeit zum Auslauf und Klettern haben. Da die Ragdoll mit 40 cm Schulterhöhe und einer Gesamtlänge von der Schnauze bis zu Schwanzspitze von bis zu 120 cm zu den großen Katzen gehört, sollte genügend Platz vorhanden sein.
Die Ragdoll-Katze hat dichtes Fell von mittlerer Länge, das eine weiche, seidige Struktur hat und am Körper anliegt. Ragdolls gibt es in den ursprünglichen Farben schwarz, blue, chocolate und lilac und ein paar Zeichnungsvarianten. Die Ragdoll-Katze gehört zu den Points, d.h. an einigen Körperstellen schmückt ihr Fell deutlich dunkler gefärbte Fellpartien. Die Jungen werden wie bei allen Points weiß geboren und bilden erst im Laufe der ersten zwei Jahre ihre endgültige Färbung aus.