Knut, das Eisbär-Baby, ist auf dem besten Weg, das zu werden, was er von Natur aus ist: ein Raubtier. Seitdem Pfleger Thomas Dörflein im Urlaub ist, zeigt Knut sich von seiner rabaukenhaften Seite. Er rollt sich über die Erde, versteckt sich hinter einem Baumstamm und scheint den Besuchern die Zunge rauszustrecken.
Ohne seine menschliche Bezugsperson lässt sich der kleine Eisbär so richtig gehen. Er bestimmt nun allein, was gemacht wird und vor allem , wonach ihm ist. Ganz vorne auf seiner Hitliste steht “Sonnenbaden” und gleich auf Platz zwei noch einmal ausgiebig “Sonnenbaden”. Dafür lässt er die Körperpflege gerne ausfallen, ähnlich unbeliebt scheinen die Sportstündchen geworden zu sein.
Verständlicherweise muss nun so allmählich der bisherige Speiseplan von Knut geändert werden. Die dicke Suppe aus Fleisch, Milch, Lebertran und Vitaminen gibt’s jetzt nur noch zweimal am Tag. Die Zoo-Pfleger versuchen gerade den halbwüchsigen Knut an normale Eisbärenkost zu gewöhnen: Brocken von Rindfleisch, Makrele und Hering. Zwischendurch gibt es Äpfel, Birnen, Weintrauben, gekochte Kartoffeln, Salat und Tomaten.
Es ist notwendig, dass Knut seinen Geschmack auf Fisch und Fleisch ausrichtet wie seine erwachsenen Artgenossen. Dass Knut sich mit der neuen, noch etwas ungewohnten Kost zu einem richtigen Eisbären entwickelt, steht außer Frage. Er hat sein Gewicht innerhalb einer Woche von 63 Kilo auf 65 Kilo gesteigert. Unser Kuschel-Knut wird langsam ein richtiges Raubtier. Aber unvergessen bleiben die Wochen, in denen wir seine Babyzeit miterleben konnten.