Der Sommer ist da, Zeit für Eis, ein leckeres Steak oder die Wurst vom Grill (gerne auch etwas für Veganer) und – nicht zu übersehen – es ist Hochsaison für Wespen:
Überall kann man lesen, dass nichts gegen die aufdringlichen fliegenden Besucher hilft, aber einen Trick habe ich ausprobiert, und er hat funktioniert (auch wenn ich nicht daran geglaubt habe). Zufällig fiel mir beim Aufräumen des Altpapierkorbes graues, grobes Packpapier in die Hände und mir kam dieser Papierknollen-Trick, von dem ich gelesen hatte, in den Sinn. Ich habe ihn mir wohl deswegen so gut merken können, weil ich weiß, wie Wespennester aussehen: farblich genau oder doch ziemlich ähnlich wie dieses graue Packpapier. Basteln musste ich nicht, das geknüllte Papier hatte schon die Form eines kleinen länglichen Ballons.
Die Kaffeetafel war gedeckt, der Pflaumenkuchen -noch ein bisschen ofenwarm-, verströmte diesen unnachahmlichen “frisch und selbst gebacken-Geruch” und wartete auf seinen Auftritt nebst reichlich Sahne, Saft und Kaffee. Wespen hatte ich schon den ganzen Tag in der Küche. Ich war gespannt, wie sich der Zustrom der Insekten unter freiem Himmel entwickelte. Gemäß der Anleitung des Supertricks gegen Wespen kam in die Nähe unter den Kirschbaum ein Tischchen, das ich speziell für die fliegenden Kuchenräuber deckte: ein Schälchen mit Zucker, die Pflaumenkerne vom Kuchenbacken, ein Zipfelchen Wurst und ein Klecks Marmelade. Als Schutzschild für die Kaffeetafel hängte ich die “Attrappe” des Wespennestes in der Nähe (gut 2 Meter entfernt) in einen Zweig.
Die Wespen kamen wie erwartet, nicht in Scharen, aber sie kamen. Ihr Flugverhalten habe ich gespannt beobachtet. Für mich sah es wirklich so aus, als sondierten sie erst die Lage. Alles wurde umflogen und begutachtet. Auf dem kleinen Tisch, der extra für für sie gedacht war, landeten sie auch, aber insgesamt war das Interesse am gesamten Arrangement nicht so groß, dass es die Kaffeerunde irgendwie nachhaltig gestört hätte. Im Gegenteil, es wurde ein wespenfreier, fröhlicher, genussvoller Nachmittag und Abend. Alles nur Einbildung? Leider konnte ich die Wespen selbst dazu ja nicht befragen. Also, entweder der Trick ist großartig oder in den Nachbargärten gab es einen (noch) besseren Kuchen und ein (noch) einladender gedecktes Wespenbuffet.