Die meisten von uns denken sofort an Tollwut, wenn ihnen im Park oder Grünanlagen plötzlich ein zahmes Eichhörnchen entgegenläuft und sie sogar regelrecht verfolgt. Die Ursache für das ungewöhnliche Verhalten ist ein anderer: Es sind Jungtiere, die kurz vor dem Verdursten oder Verhungern sind. Ihre Kontaktaufnahme zu Menschen, die ihnen begegnen ist ein Hilferuf in größter Not.
Ohne menschliche Hilfe und schnelles und richtiges Eingreifen muss das Eichhörnchen sterben. Was mache ich also, wenn ich einen so kleinen, fast verhungerten wilden Säuger retten möchte? Angst vor Tollwut muss ich definitiv nicht haben; denn junge Eichhörnchen können keine Tollwut bekommen und beißen wollen sie auch nicht. Am besten ist es, sich dem Tier ruhig und langsam zu nähern und beherzt zuzufassen.
Mit einer Jacke, einem Schal oder ähnlichem ist das Einfangen eventuell leichter, außerdem hat das Eichhörnchen dann gleich eine schützende Hülle um sich. Anschließend sollte man das Tier zur nächsten Tierarztpraxis bringen. Dort bekommt das Jungtier am schnellsten, was es braucht, und die nötigen Utensilien wie Pipette, um gegen die drohende Austrocknung geeignete Flüssigkeit zu verabreichen, sind wie notwendiges Futter und fachkundiges Personal vor Ort. Polizeistationen sind in der Regel mit dem Problem auch vertraut und können auf jeden Fall weiterhelfen.
Im Interesse aller verwaisten unversorgten Eichhörnchenkinder sollte man vor allem in den Sommermonaten mit wachen Augen in den Parks und Grünanlagen spazieren gehen. Nicht immer sind die kleinen Kletterer so mutig und machen auf sich aufmerksam. Es hängt von ihrem individuellen Charakter ab, wie sie sich in einer solchen Notlage verhalten. Manche elternlose Jungtiere sitzen auch völlig ruhig und entkräftet unter Büschen und Sträuchern. Es versteht sich von selbst, dass wir Wildtieren, mit denen wir unseren Lebensraum teilen, helfen und nicht wegsehen.