Durchfall ohne Ende und Herrchen und Frauchen sind verzweifelt: Wer einmal die unliebsame Bekanntschaft mit diesen Parasiten gemacht hat, kennt die Leidensgeschichte. Erst wird entwurmt, weil alles nach Wurmbefall aussieht, und die letzte Wurmkur auch schon eine Weile zurückliegt. Für ein paar Tage scheint Ruhe in die Verdauung des Hundes eingekehrt zu sein, und dann geht es wieder los. Oft treten die Beschwerden in der kalten Jahreszeit auf und man mutmaßt, dass auch ein Infekt die Ursache sein könnte.
Hat der Hund ungewöhnliche Blähungen und mag nicht fressen, sucht man die Ursache im Futter. Nicht jeder Gang zum Tierarzt bringt auch gleich den gewünschten Erfolg und die gezielte Behandlung. Das liegt häufig an der so unterschiedlichen Wahrnehmung und Schilderung der Tierbesitzer. Das soll jetzt nicht als Vorwurf verstanden werden: Giardien sind hartnäckig, nicht bei jeder tierärztlichen Stuhluntersuchung zu finden und für das Herrchen oder Frauchen nicht einfach zu erkennen.
Giardien sind winzig kleine Einzeller, die den Dünndarm vieler Tierarten befallen. Auf die üblicherweise verabreichten Wurmkuren sprechen diese Parasiten nicht an, auch wenn nach der Wurmkur scheinbar eine Besserung eintritt. Die Giardien vermehren sich im Dünndarm in rasantem Tempo durch Zweiteilung. Vor der Ausscheidung mit dem Kot bilden die Parasiten eine dauerhaft infektiöse Zyste über die sich andere Tiere anstecken. Besondesr bei kühler Witterung sind diese Zysten extrem lange lebensfähig und infektiös.
Das Einsammeln von Kothaufen danken uns nicht nur alle Mitmenschen sondern ist auch ein Akt des Tierschutzes und im eigenen Interesse! Beim Kot Aufsammeln haben wir auch den besten Überblick über die Beschaffenheit des Kotes und vor allem über Veränderungen, denen wir Beachtung schenken sollten: Hat der Kot plötzlich einen anderen Geruch? Ist er vielleicht mit Schleim überzogen und sieht fettig aus? Sind Blutbeimischungen zu entdecken? Ist er schlecht geformt, breiig und bereitet Probleme beim Absetzen? Alle diese Beobachtungen helfen beim Tierarztbesuch die richtige Therapie zu starten.
Übrigens haben viele erwachsene und gesunde Tiere Giardien, die lange Zeit keine Probleme bereiten. Für vor allem junge Tiere, Hunde und Katzen mit geschwächtem Immunsystem und kranke Tiere stellen die unauffälligen Ausscheider von Giardien eine erhebliche Gesundheitsgefährdung dar. Die Giardieninfektion ist eine Zoonose, die auch Menschen gefährlich werden kann. Besonders bei Kindern kann eine Infektion mit Giardien heftige Durchfallerkrankungen auslösen. Sind also Kinder im Haushalt, sollten Hundebesitzer ganz besonders aufmerksam einm möglichen Befall des Familienhundes mit Giardien vorbeugen.
Um