Wenn Wale “singen” kommunizieren sie unter Wasser mit akustischen Signalen. Walforscher nennen die Laute Gesang, weil Lautfrequenzen ausmachen konnten, die sich zum einen wiederholten und zum anderen nach bestimmten Regeln vorhersehbar waren. Diese Muster an Tonfolgen erinnert an den Vogelgesang und eben auch an die Art, wie Menschen singen. Vor allem von Bartenwalen ist dieser strophenähnliche “whale song” bekannt, jetzt hat man diese Fähigkeit bei einem Zahnwal, dem Pottwal, ebenfalls entdeckt und näher untersucht.
Dabei fanden die Forscher heraus, dass Pottwale in Gesellschaft wesentlich aktiver Signale von sich geben als wenn sie alleine sind und dass sie ihre Tonfolge dem Sangesbruder oder der Sangesschwester anpassen. Folglich entsteht eine Art Chorgesang. Die kanadischen und britischen Forscher kamen bei ihren Untersuchungen zu Aufnahmen, die ganze Sequenzen synchroner Klicks von mehreren Pottwalen dokumentierten: Ein Pottwal verfügt also über die Fähigkeit den Rhythmus seiner Töne den Lauten seiner Walgefährten anzupassen.
Als Grund nahm man bisher an, dass die Pottwale die Laute lediglich dazu benutzen Artgenossen aufzuspüren. Die überwachten Pottwale zeigten ihres Gesangs- und Koordinationsfähigkeiten aber erst wenn sie Artgenossen sehen konnten. Die mit Unterwassermikrofonen aufgenommenen Klicksequenzen, die die Pottwale von sich gaben, hörten sich an wie eine Art Gespräch. Die Pottwale gaben zum Beispiel Variationen der gehörten Klickfolge als Antwort oder gaben die gehörte Klicksequenz innerhalb kürzester Zeit mit gleichem Rhythmus wie ein Echo wieder. Die Forscher kamen so in den Genuss zuvor nie gehörter Duette von Pottwalen, die sich offensichtlich auf diese Art begrüßen.