Des Deutschen liebstes Haustier ist die Katze. Im Idealfall ist sie genau der Stubentiger, den man sich wünscht: Er schläft viel und zufrieden, spielt hingebungsvoll, wenn Herrchen oder Frauchen danach ist, und streicht schnurrend und dankbar um die Beine, wenn der Dosenöffner in Aktion tritt und der Inhalt der Dose den Geschmacksnerv der geliebten Samtpfote zufrieden stellt. Leider sieht die Wirklichkeit oft anders aus (zugegeben widerfährt ähnliches Schicksal auch Tierliebhabern mit anderen Haustieren). Das geliebte Katzenvieh fängt zwar keine Meisen -und auch sonst keine Vögel oder Mäuse- sondern hat im übertragenen Sinne eine Meise.
Problem mit Verhaltensauffälligkeiten von Katzen, die sich nur schlecht in den normalen und einigermaßen harmonischen Alltag eines Katzenbesitzers integrieren lassen, kommen sehr häufig vor. U.a. hat sich auch die Ludwig-Maximilians-Universität München dieses Problems angenommen und statistisch unter die Lupe genommen. Danach beklagen 50% der befragten Tierhalter einer Katze, dass ihr Tier Allüren habe oder merkwürdiges Verhalten zeige. Wenn man nun die Probleme der Katzenhalter und ihrer “Problemkatzen” näher untersucht, bleiben aber lediglich ca 7% sogenannter Fälle übrig, die auch Tierpsychologen für therapiewürdig halten. In allen anderen Fällen sind die Ursachen für die kleinen und größeren Disharmonien und Missverständnisse zwischen Katze und Mensch in der Art des Zusammenlebens begründet.
Eine Katze ist auch als Haustier nur sehr bedingt anpassungsfähig. Sie ist ein sehr eigenständig lebendes und handelndes Tier. Das sollte jeder Katzenhalter erstens wissen und zweitens respektieren. Eine katzenfreundliche Wohnung ist Jagdrevier beziehungsweise ein interessanter Ersatz dafür. Sie bietet viele Möglichkeiten sich zu verstecken, hat einen oder auch mehrere Kratzbäume um das Revier zu markieren, warme und erhabene Plätzchen, an denen Kater und Katze relaxen können und bietet einen guten Überblick über alles, was sich aus der Entfernung gut beobachten lässt. Absolut wichtig auch im Interesse eines harmonischen Miteinanders mit dem Menschen ist -auch für Freigänger- ein gepflegtes, den Bedürfnissen des Tieres angepasstes Katzenklo ohne die so beliebte Abdeckung.
Häufig ist es die mangelnde Sauberkeit am stillen Örtchen, die verzweifelte Katzenliebhaber zu Tierärzten und Tierpsychologen treibt. Sie können nicht verstehen, warum ausgerechnet ihre Katze nicht über die schon sprichwörtliche Reinlichkeit verfügt. Die Gründe sind oftmals banal und mit guter Beobachtung und etwas Geduld aus der Welt zu schaffen. Oft kann schon eine andere Einstreu das Problem an der Wurzel packen und beseitigen. Betagte Katzen scheuen oft den hohen Rand der Katzentoilette und suchen sie deshalb nicht auf. Wieder andere stille Örtchen stehen einfach nicht ruhig genug oder zu nah am Kratzbaum. Wenn gesundheitliche Probleme ausgeschlossen werden können, werfe jeder Katzenhalter ein aufmerksames Auge auf die Katze oder den Kater und alles, was sie irritieren und -mehr noch- stressen könnte.