Einen Grund zum Feiern gibt es immer. Manchmal erfüllen Feiertage aber auch den Zweck, sich intensiver mit einem Thema zu beschäftigen oder zum Beispiel am Weltkatzentag nicht nur die eigene Katze zu feiern sondern auch an die Katzen zu denken, die es nicht so glücklich getroffen haben und Unterstützung gut gebrauchen können. Katzen spielen im Leben von Menschen in allen Erdteilen und unterschiedlichsten Kulturen schon seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle:
1. In Ägypten war die Katze schon vor 4000 Jahren ein Haustier. Es war das Privileg der reichen und vornehmen Bürger, eine Katze halten zu dürfen. Die Göttin der Fruchtbarkeit, Bastet, hatte ebenfalls die Gestalt einer Katze. Die Verehrung der Göttin erreichte im Alten Ägypten ihren Höhepunkt. Aus dieser Zeit ist die Opferung von zu diesem Zweck mumifizierten Katzen bekannt. Für die mumifizierten Katzen gab es eigens eingerichtete Grabkammern. Die besondere Bedeutung der Katze und die Ehrfurcht, die die Ägypter Katzen entgegenbrachten, ist auch bei Herdot dokumentiert: „Wenn in einem Hause eine Katze stirbt, scheren sich alle Hausbewohner die Augenbrauen ab […]. Die toten Katzen werden nach der Stadt Bubastis gebracht, einbalsamiert und in heiligen Grabkammern beigesetzt.“
2. Auch in der jüngeren Geschichte, nämlich im Jahr 2011, widerfuhr einem Katzenwesen eine fast unvorstellbare Ehrung durch einen Menschen: Der Kater “Tommasino” wurde im Testament seiner überaus begüterten “Dosenöffnerin” mehr als reichlich bedacht. Der Kater erbte in Rom eine Villa, zwei Wohnungen, Ländereien und Bargeld. Der gesamte Besitz hatte einen Gesamtwert von zehn Millionen Euro. Das Frauchen, das im biblischen Alter von 94 Jahren das Zeitliche segnete, hatte aber nicht nur für ihren geliebten Kater Tommasino ein großes Herz.
Die Katzenliebhaberin ließ testamentarisch verfügen, dass ihr Vermögen auch zum Wohlergehen anderer Katzen und Kater zu verwenden ist. Auch ein prominenter Vetreter des männlichen Geschlechts lässt sich seine Katzenliebe etwas kosten und verehrt seine “Choupette” als seine Muse: Die Katze von Karl Lagerfeld teilt sich mit ihrem Herrchen ein Leben in Luxus. Gespeist wird vom silbernen Tellerchen, gespielt wird mit Würfelchen aus echtem Nerz. Eine exklusive Kosmetik-Kollektion des extravaganten Modezars trägt -mit leichter Abwandlung- ihren Namen und ihr Konterfei schmückt Flakons und Cremedöschen.
3. Zu besonderer Berühmtheit hat es in der Gegenwart auch eine “völlig normale” Katze der Rasse Europäisch Kurzhaar gebracht. Nach ihrer Finderin benannt, lebt die Katze mit dem hübsche Namen “Fräulein Sinner” seit über 10 Jahren auf dem Campus der Universität Hildesheim und lässt sich von allen, die dort arbeiten und lernen, verwöhnen. Fräulein Sinner ist der gute Geist des Hauses, der gestresste Studenten aufheitert und allein durch ihre Anwesenheit Prüfungsängste verringern hilft.
Angefangen hat die Geschichte von Fräulein Sinner im Jahr 2002, als die damalige Verwaltungsangestellte Frau Sinner die herrenlose, verletzte und abgemagerte Katze in der Nähe eines Entlüftungsschachtes der Bibliothek fand und sich um sie kümmerte. Fräulein Sinner bekam einen Namen und erhielt den Status einer Unikatze, Kost und Logis frei. Streicheleinheiten holt sich die Unikatze ab, wie es für Katzen typisch ist: wann sie mag und wo sie mag. Fräulein Sinner besucht dazu auch mal Vorlesungen.
Kuschelige Plätzchen, an denen sie alles gut im Blick hat und sich ausruhen darf, gibt es ebenfalls reichlich in der Uni Hildesheim. Es ist eben ein echtes Katzenzuhause, nur eben größer und mit viel mehr Menschen als es andere Hauskatzen haben. Mit deren Leben möchte Fräulein Sinner ganz offensichtlich nicht tauschen: alle Versuche besorgter und fürsorglicher Katzenliebhaber, Fräulein Sinner in einem Privathaushalt unterzubringen, schlugen fehl, Fräulein Sinner will an der Uni bleiben, egal wie alt sie dort wird.
4. Schon gewusst? Es gibt mehr als 40 Rassen von Hauskatzen haben sich sehr wahrscheinlich alle aus der Falbkatze entwickelt. Laut Wikipedia ist die Falbkatze oder Afrikanische Wildkatze eine Unterart der Wildkatze, die in Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel bis ans Kaspische Meer vorkommt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der Falbkatze um den alleinigen Vorfahren unserer Hauskatze. Die Falbkatze ähnelt in Aussehen und Form stark den Hauskatzen mit kurzem Fell. Die Fellfarben variieren zwischen beige bis grau. Der Körperbau ist schlank. Von Kopf bis Schwanzansatz beträgt ihre Länge etwa 50 cm, die Schwanzlänge 25 cm. Die Falbkatze wiegt etwa 5–6 kg, in Ausnahmefällen kann sie bis zu 8 kg schwer werden. Im Unterschied zur Europäischen Wildkatze ist das Streifenmuster weniger deutlich und der Schwanz am Ende viel mehr spitz als stumpf zulaufend.