Ein Degu wird häufig mit einer Ratte verwechselt, aber wer genauer hinschaut, erkennt die deutlich sichtbaren Unterschiede. Die Augen des possierlichen Degu sind viel größer als bei der Ratte. Das Fell des Degu ist meistens hübsch agouti-farben und die Länge der Hinterbeine lässt ahnen, dass Degus nicht nur schnell laufen sondern auch ausgezeichnet hoch und weit springen können. Was die Intelligenz angeht, können sich Degus allerdings durchaus mit Ratten messen: Sie gelten als wahre Ausbrecherkönige. Käfigtüren hochheben, anderthalb Kilo schwere Glasscheiben aufhebeln und Metallplatten zernagen sind nur einige Erlebnisse, die bereits beobachtet werden konnten. Vor unliebsamen Überraschungen dieser Art bewahren Tipps und Tricks von erfahrenen Degu-Haltern.
Im klassischen Sinne wird ein Degu nicht wirklich handzahm, dafür ist er zu eigenwillig und zu neugierig, zu verspielt und zu intelligent. Trotzdem werden diese munteren stets neugierigen und tagaktiven Tiere sehr gern als Haustiere gehalten. Ihre Intelligenz lässt sie recht schnell lernen, aus wessen Hand sie ihr Futter erhalten und wer sich ihnen nähert. Mit einer gewissen Geduld und Ausdauer werden die Degus dem Menschen genügend Vertrauen schenken und ihn als ungefährlichen Spielkameraden akeptieren.
Degus erkennen dann ihre Vertrauten, drängen sich an der Käfigtür, kommen gerne auf die Hand und klettern auf den Menschen herum.
Sie scheinen auch den Lebensrhythmus ihres Halters wahrzunehmen und zu imitieren. Es wird oft beobachtet, dass die Tiere anfangen, aktiv in ihrem Käfig herumzuturnen und neugierig Ausschau zu halten, wenn man sich im gleichen Zimmer aufhält und umgekehrt beginnen sie ihre Nachtruhe, wenn man sich zurückzieht.
Als Beobachtungstiere gibt es kaum Possierlicheres und Lebendigeres zu beobachten als eine Gruppe von Degus. Ihre Geselligkeit zeichnet sie aus. Sie brauchen Artgenossen um sich herum und treten ständig in Kontakt untereinander. Eine strenge Rangordnung ist dabei eher selten zu beobachten. Jedes Tier kann z.B. mit einem Warnton das Fluchtverhalten der ganzen Gruppe auslösen. Das Terrarium oder der Käfig für Degus sollte sehr abwechslungsreich mit Verstecken, Klettermöglichkeiten, reichlich Knabberästen und verschiedenen Ebenen ausgestattet werden.
Um der Intelligenz und dem Forscherdrang der Degus gerecht zu werden sollte die Behausung ihr Aussehen und ihre Einrichtung mit jeder Reinigung einmal wöchentlich verändern. Spezielles Futter für Degus gibt es im gut sortierten Fachhandel, ansonsten behilft man sich mit Meerschweinchenfutter und sammelt Nüsse und Früchte heraus. Nüsse enthalten für Degus zu viel Fett und Früchte zu viel Zucker. Welche Gräser Kräuter und Baumrinden aus der heimischen Flora sich als Futter für Degus eignen, weiß der Tierarzt oder auch erfahrene Degu-Besitzer.