Wer Ausstellungen von Meerschweinchen besucht, kennt die Prachtexemplare, die zwar noch keine Rasse vertreten und nicht als solche anerkannt sind, aber trotzdem alle Besucher wie ein Magnet anziehen. Das Mohair-Meerschweinchen ist dort meistens anzutreffen. Es scheint nur aus langem, lockigem Fell zu bestehen und wirkt durch diese Fellpracht besonders keck.
Genau genommen entstammt das Mohair-Meerschweinchen immer der Verpaarung von einem Angora-Meerschweinchen mit einem Texel-Meerschweinchen. Am leichtesten ist es zu charakterisieren, wenn man es als Angora mit Locken beschreibt. Die üppige, langhaarige Fellpracht bedeckt großzügig den ganzen Körper und zusätzlich sorgen Wirbel für das rundherum verwuschelte Aussehen.
Meistens handelt es sich bei den Mohair-Meerschweinchen um Liebhaberzuchten von erfahrenen Meerschweinchenhaltern. Wer ein Exemplar dieser nicht anerkannten Rasse bei sich beherbergt oder zu seiner Meerschweinchenfamilie dazusetzt, sollte wissen, dass das lange dichte Fell Wärme staut. Ganz besonders bei hohen Außentemperaturen fühlen sich die in dickem Pelz eingemummelten, hübschen Mohair-Meerschweinchen schneller unwohl als ihre Artgenossen mit glattem und/oder kurzem Fell.
Ansonsten unterscheidet sich ein Mohair-Meerschweinchen in seinen Gewohnheiten und Ansprüchen an ein artgerechtes Zuhause nicht von anderen Meerschweinchen. Wie bei allen langhaarigen Meerschweinchen erfordert die Fellpflege ein wenig mehr Aufwand. Verunreinigungen müssen entfernt werden und gegen Verfilzungen hilft regelmäßiges Kämmen. Meerschweinchen werden grundsätzlich nicht gebadet. Als sehr soziale und kommunikative Tiere sollten auch Fellschönheiten wie das Mohairmeerschweinchen immer mit Artgenossen zusammen gehalten werden. Diese Artgenossen dürfen gerne einer anderen Rasse angehören.