Spinnen haben nur Freunde oder Feinde. Man mag sie, lässt sich von ihnen faszinieren oder empfindet Abscheu und bleibt auf Distanz. Ganz besondere Mythen umranken seit jeher die Vogelspinne, die sich sehr gut im Terrarium halten und beobachten lässt. Die achtbeinige exotische Schönheit bevölkert schon seit Urzeiten, nämlich seit dem Karbon, vorrangig unsere tropischen bis subtropischen Klimazonen. Vogelspinnen sind sehr anpassungsfähige Bewohner eines Terrariums. Sie fühlen sich bei ganz normalen Lichtverhältnissen und Zimmertemperaturen wohl.
Vogelspinnen gehören wohl zu den exotischsten Terrarienbewohnern und die Zahl ihrer Anhängerschaft wächst ständig. Was bei den meisten Menschen Abscheu und Entsetzen hervorruft, fasziniert Halter der Vogelspinne. Das Interesse an Lebensformen, die unsere Erde schon seit Urzeiten bevölkern und sich an alle Veränderungen der Erdgeschichte anpassen konnten, ist einer der Beweggründe, Vogelspinnen als Beobachtungstier im Terrarium zu halten. Nie sollte jedoch der Respekt vor einem solchen Tier verloren gehen. Vogelspinnen gehören zu den giftigen Tieren. Ihre Bisse sind aber für Menschen in der Regel nicht gefährlicher als ein Wespenstich. Gefährlicher sind meistens die Entzündungen als Folge eines Bisses durch eine Infektion der Wunde.
Die Frage nach der allgemeinen Gefährlichkeit einer Vogelspinne lässt sich nicht einfach beantworten. Es gibt, wie bei jeder Gattung, unterschiedliche Typen von Vogelspinnen. Manche Vogelspinnen sind von Natur aus aggressiv, andere wehren sich nur, wenn sie Stress ausgesetzt sind oder in Bedrängnis geraten. Ein wachsames Beobachten des Tieres und der schon eingangs erwähnte nötige Respekt lassen unliebsame Erfahrungen nahezu ausschließen. Für Vogelspinnen-Freunde, die noch wenig Erfahrung in der Haltung und im Umgang mit den achtbeinigen Überlebenskünstlern haben, eignen sich Arten von Vogelspinnen, die sich von Natur aus nicht verstecken und sich stattdessen aktiv im Terrarium bewegen. Die beste Unterstützung bei der richtigen Auswahl des eigenen Tieres bekommt man bei einem erfahrenen Vogelspinnen-Halter.
Ein Spinnen-Terrarium ist denkbar einfach eingerichtet und auch die Fütterung bereitet keine Schwierigkeiten. Unter den vielen verschiedenen Vogelspinnenarten gibt es grobe Kategorien, in die sich die meisten Arten recht leicht einordnen lassen. Es gibt Vogelspinnen die, wie der Name schon sagt, auf, in oder an Bäumen leben. Sie bauen sich prächtige Wohnröhren aus Gespinstfäden und richten sich ihr Terrarium quasi selbst ein, wenn baumähnliches Material zur Verfügung gestellt wird.
Zum Anderen gibt es dann noch die bodenbewohnenden Arten. Die meisten Bodenbewohner graben sich eine Wohnröhre oder besetzen vorgegrabene Höhlen und bauen diese gegebenenfalls weiter aus. Es versteht sich von selbst, dass die Terrariumeinschüttung aus geeignetem Material bestehen muss.
Die Fütterung von Vogelspinnen ist recht einfach. Die Vogelspinne ernährt sich hauptsächlich von Insekten wie Grillen, Heimchen, Schaben oder Heuschrecken. Dieses Lebendfutter kann in jedem Fachgeschäft frisch gekauft werden. Die Verfütterung von Maden und Würmern hat den Vorteil, dass sie sich nicht so schnell fortbewegen können. Die Futtermenge und die Futterzeiten sollten dem natürlichen Tagesablauf angepasst werden. Den Fütterungszustand kann man bei einer Spinne sehr gut an der Größe ihres Abdomens ablesen. Den Idealzustand und die ideale Größe des Abdomens erklärt der Züchter oder ein Tierarzt. Eine Überfütterung ist in jedem Fall zu vermeiden: Sie bedeutet ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Spinne und damit eine akute Lebensgefahr.