Pferde üben eine große Faszination auf Menschen und besonders Kinder aus. Es ist nicht nur ihre relative Größe sondern auch ihre Ausstrahlung, es sind ihre Augen und die Art, wie sie sich anderen Lebewesen nähern. Die Größe, die Zugkraft und das angenehme Wesen von Pferden macht sich der Mensch schon sehr lange zunutze. Als Zug- und Arbeitstier war es lange Zeit aus vielen Arbeitsbereichen nicht wegzudenken und hat sich bis heute seinen Platz als spezialisiertes Arbeitstier bewahren können. Auch in der Medizin erkannte man recht früh den Wert des Reitens und dessen heilenden Kräfte.
In der Kinderheilkunde nehmen die “Heilpädagogische Praxis” oder der “Heilpädagogische Reitunterricht” eine besondere Stellung ein. Mit dem Pferd als Medium und durch das Arbeiten z.B. in der Reithalle oder auf dem Longierplatz unter freiem Himmel nimmt der Patient/die Patientin die Anwendung nicht als Therapie wahr, sondern fühlt sich allein schon durch die Begegnung und den Umgang mit dem Pferd motiviert. Therapiepferde sind immer gut ausgebildet und von Natur aus ruhig und ausgeglichen. Oft findet man Islandpferde mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut.
In der Arbeit mit dem Medium Pferd und durch das Reiten werden die Patienten ganzheitlich und über alle Sinne angesprochen. Therapeutisches Reiten fördert die körperliche Konstitution, spricht die Emotionen an, fordert geistig und fördert die Sozialkompetenzen. Die heilende Wirkung hilft bei Förderbedarf in der Wahrnehmung und Motorik, bei nicht altersgerechter Entwicklung des Sozialverhaltens, der kognitiven Fähigkeiten und der emotionalen Kompetenz und wirkt sich positiv auf die Kommunikation und Sprache aus.
Die Kostenübernahme für eine Therapie kann auf der Grundlage des Sozialgesetzbuches erfolgen, wenn die Bedingungen für eine Behandlung geklärt und geprüft wurden. Sie ist im Sozialgesetzbuch und im Jugendhilfegesetz geregelt. Die zuständigen Sachbearbeiter helfen gerne mit Informationen und Beratung. Zuständige Kostenträger sind je nach Alter und vorliegender Diagnose des Kindes die örtlichen Sozial- oder Jugendämter. Auch privat ist eine Behandlung möglich. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei der Einrichtung, die die Therapie anbietet.