Armer dicker Hund! Alle kennen diese Werbefilmchen, in denen Schlankheit nach Genuss eines oder mehrerer Becher zum Traumgewicht führt. Der Hund der Grazie aber bleibt wie er ist: pummelig, schwerfällig, alles wabert und schlabbert. Schade eigentlich; denn ein geliebter Hund hat auch das Recht auf Gesundheit und Fitness oder nicht? Wie wäre es mit einem gemeinsamen Abspeckprogramm zur Fastenzeit?
Der Winter lässt ja auf sich warten oder fällt dieses Jahr ganz aus. Kein Grund also, ein Bewegungsprogramm an frischer Luft und eine kritische Würdigung der täglichen Nahrungsmenge auf Zeiten mit besserem Wetter zu verschieben. Aber, bevor ihr zu zweit in die Liga der Fitten und Schlanken aufsteigt, sollte der Hund dem Tierarzt vorgestellt werden. Nicht alle Hunde, die pummelig und übergewichtig aussehen, sind tatsächlich übergewichtig und der Hund sollte so gesund sein, dass ihm eine Diät wirklich nützt und nicht schadet. Ein Besuch beim Hausarzt ist Herrchen und Frauchen übrigens auch anzuraten.
Zuallererst wird in der Tierarztpraxis der allgemeine Gesundheitszustand untersucht und dokumentiert. Die Gewichtskontrolle steht dabei sehr wahrscheinlich an erster Stelle. Der Tierarzt kann feststellen, ob für die paar Pfunde zuviel ein anderer Grund als einfach zu viel Futter zugrunde liegt. Manchmal ist eine unerkannte Fehlfunktion der Schilddrüse die Ursache, und die kannn medikamentös behandelt werden. Die Untersuchung und Bewertung des Bewegungsapparates spielt eine sehr große Rolle, wenn die Diät mit einem Bewegungsprogramm unterstützt werden soll, die für den Hund ungewohnt ist.
Arthrosen sind kein Grund auf Bewegung zu verzichten, aber die Art der Bewegung, Häufigkeit und Dauer sollten mit dem Tierarzt abgestimmt werden. Jede Maßnahme zur Gewichtsreduzierung basiert auf dem Prinzip, dem Körper weniger Energie zuzuführen als er verbraucht. Die Bewegung und sportliche Betätigung sorgen zum einen für einen erhöhten Energiebedarf und zum anderen wirken sie u.a. einem Verlust der Muskeln entgegen. Das wichtigste Argument für ein deutliches PLus an Bewegung ist der Spaß, den man zusammen draußen hat. Frische Luft, zusammen spielen, laufen und auch alles Mögliche trainieren, schweißt zusammen, stärkt die Freundschaft und hilft der Gesundheit auf die Sprünge.
Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp für die Praxis: Wer gut trainiert, folgsam gehorcht muss und soll belohnt werden. Deshalb ist es ganz wichtig, dass das Füttern von Leckerchen bei der Gesamtmenge der Futterration für einen Tag mitgezählt wird. Es ist wie bei uns auch: Oft sind gar nicht die regelmäßigen Mahlzeiten Schuld an störemdem Hüftgold oder Rettungsring sondern die kleinen Extras zwischendurch. Also entweder die Leckerchen von der Tagesration wegnehmen – eventuell noch in kleinere Stücke teilen, damit man mehr Stückchen zum Belohnen und Loben hat – oder, wenn man Nassfutter verabreicht oder selbst kocht oder barft, die geplanten Leckerchen für den Tag von der Futtermenge abziehen. Bei der Berechnung kann ebenfalls der Tierarzt helfen, damit ihrem Hund es wirklich an nichts fehlt.