Der Reisfink gehört zur Familie der Prachtfinken und sorgt mit seinem eifrigen Gezwitscher und seiner ausgeprägten Vorliebe für Geselligkeit für buntes fröhliches Leben in der Voliere oder einem Käfig. Das Besondere an dem Reisfink ist die Tatsache, dass sowohl Männchen wie auch das Weibchen ein gleich buntes oder gleichfarbiges Gefieder haben. Unterscheiden kann man die beiden nur daran, dass das Weibchen nicht singen kann. Der Reisfink wird schon seit Jahrhunderten als Ziervogel gehalten. Er fühlt sich in der Nähe von Menschen schnell wohl und eignet sich auch für Vogelliebhaber, die noch über wenig Erfahrung verfügen.
Mit ungefähr 14 cm Körperlänge gehört der Reisfink zu den zierlichen Vertretern der Ziervögel. Die ursprüngliche Grundfarbe seines Gefieders ist Grau-Blau. Als starker Kontrast dazu sind das Kopfhäubchen und der Kehlfleck tiefschwarz. Typisches Erkennungsmerkmale für den Reisfink sind die großen weißen Wangenflecken und sein auffallend starker Schnabel, der in kräftigem Rot bis zur keck weiß gefärbten Schnabelspitze leuchtet. Die Schnabelseiten zeigen eine hellere rote Färbung, sodass der Schnabel zweifarbig erscheint. Leuchtend hellrot sind auch die Ringe um die ansonsten dunkelbraune Iris. Diese Kennzeichen sind bei einem Reisfink immer zu finden, während die Farbe des Gefieders durch Züchtungen andere Farbschläge aufweisen kann.
Reisfinken leben von Grassamen und Getreide. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet unter anderem Java und Bali richteten die Reisfinken in den Plantagen beträchtlichen Schaden ein. Wenn sie in großen Schwärmen in die Felder einflogen ernteten sie mit ihren kräftigen Schnäbeln innerhalb kurzer Zeit weite Flächen mit Getreiderispen kahl. Sie galten als Schädlinge, die auch verfolgt wurden. Ihr Bestand ist aber nicht gefährdet, da der Reisfink durch die Verbreitung über den Menschen heute auch in Malaysia, Sumatra, Taiwan und dem Süden Indochinas und auch an der ostafrikanischen Küste beheimatet ist.
Als Ziervogel und Haustier braucht der Reisfink einen ausreichend großen Käfig, besser ist eine Voliere. Wer mehr als zwei Tiere hält, sollte sich für den Bau einer Voliere entscheiden. Ein paar luftige Äste und Gesträuch sollten unbedingt zur Einrichtung der Voliere gehören. Die Nester der Reisfinken wirken auf den ersten Blick unordentlich und wenig stabil, können aber an ganz unterschiedlichen Stellen entstehen und dem Gelege und den Altvögeln sicheren Halt bieten. Als geeignete Plätze werden dichtes Strauchwerk, aber auch Höhlen und Holzbalken angenommen. Das Reisfinkweibchen legt bis zu sieben Eier. Um die Brutpflege kümmern sich beide Altvögel. Nach etwa zwei Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungen. Nur ein knappes halbes Jahr später sind die Jungvögel ausgewachsen und fortpflanzungsfähig.