Nymphensittiche sind gesellige und gelehrige Tiere. Am wohlsten fühlen sie sich in Gefangenschaft, wenn sie als Pärchen gehalten werden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung werden auch Vögel, die in Gruppen gehalten werden, handzahm und sehr zutraulich. Eine Einzelhaltung bringt also keinerlei Vorteile für die innige Beziehung zwischen Mensch und Tier. Artgerecht gehaltene Tiere erfreuen dafür bis zu 20 Jahre bei guter Gesundheit mit ihrem munteren Wesen ihre Besitzer.
Die kleinen hübschen Verwandten der Kakadus gelten als pflegeleicht, was auch zutrifft, wenn auf die speziellen Bedürfnisse der Nymphensittiche Rücksicht genommen wird. Sie leben am glücklichsten in Schwärmen, mindestens aber mit einem Partner vom jeweils anderen Geschlecht zusammen. In der freien Wildbahn ist häufig zu beobachten, dass sich Pärchen für ein ganzes Leben zusammenschließen und gemeinsam alt werden.
Typisch für das Verhalten eines Nymphensittichs ist sein Nachahmungstrieb. Löst ein Vogel einen Impuls aus, etwas zu tun, folgt ihm gegebenenfalls der gesamte Schwarm. Eindrucksvoll belegt dieses Verhalten das Grundbedürfnis nach Geselligkeit der kleinen Verwandten des Kakadu. Zu beobachten sind das Nachahmungsverhalten und die Pflege der sozialen Kontakte zu den Artgenossen bei z.B. der Futteraufnahme, dem Fliegen, Balzen und Putzen.
Der Käfig oder besser noch die Voliere sollte Platz für mindestens zwei Tiere bieten und den natürlichen Lebensraum im Wesentlichen nachempfunden sein. Zur Grundausstattung gehören mindestens drei Sitzstangen, die in unterschiedlicher Höhe angebracht sind. Nymphensittiche gehören zu den sogenannten Dreispringern. Als Material sind glatte Kunststoffstangen denkbar ungeeignet für die Greiffüße der Nymphensittiche. Naturholzstangen z.B. vom Haselnussstrauch, der Birke oder der Buche aus dem eigenen Garten sind ideal.
Nymphensittiche klettern gerne und deshalb muss das Gestänge ihres Käfigs oder der Voliere Querstangen aufweisen. Geeignete Wasserschalen und Futternäpfe weisen am besten mehr Fläche als Volumen auf. Außer einem reichhaltigen Angebot an Körnerfutter, das sich die Vögel mit dem Schnabel erarbeiten sollten, brauchen Nymphensittiche tägliche Freiflugzeiten im Zimmer. Dass man sie in dieser Zeit ständig beaufsichtigen sollte, versteht sich von selbst. Mit Geduld und kleinen Leckerbissen werden aus den Freiflugstunden auch schnell unvergessene Übungstunden, in denen Mensch und Tier sich näherkommen und Freundschaft schließen.